Winrich von Burlsdorp

ANOTHER LIVING HISTORY STORY

vonBurlsdorp - Der heutige Stadtteil Buschdorf, am nördlichen Stadtrand der Bundestadt Bonn, wurde 1217 erstmals urkundlich erwähnt. Schon während der Römerzeit wurde Buschdorf für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Im Mittelalter bekam Buschdorf dann eine Burg - erst einen Wohn- und Wehrturm, später erfolgte der Ausbau zu einer Burganlage, die zum Schutz der Handelsstraße zwischen Bonn und dem etwa 70km entfernten Aachen errichtet wurde. Nach aktuellem Stand ist Buschdorf in einer Urkunde des Erzbischofs Engelbert I von Cöln erstmalig erwähnt worden. Diese Urkunde handelt von einer Steuerzahlung an das Kloster Schillingskapelle, in der als Zeuge namentlich ein Herr "Winricus von Burlsdorp" (Winrich) aufgeführt wird (Quelle: Landesarchiv NRW). Da Winricus von Burlsdorp lediglich in dieser einen Urkunde erwähnt und keine weiteren Einzelheiten seines Lebens bekannt zu sein scheinen, habe ich dem Zeitzeugnis lediglich den Namen für meine Darstellung entnommen.

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Meinen Einstieg hatte ich 2008/2009, mit einer zufälligen Begegnung auf einem Gemeindefest der Kirche. Kurz darauf war ich dann auch schon in Köln auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt als Schausteller unterwegs. Danach habe ich schnell den Einstieg in eine feste Gruppe gefunden und nach ein paar Einkäufen konnte ich meine erste Veranstaltung im Zelt für ein ganzes Wochenende bestreiten. Mit der Zeit kamen mehr Klamotten und der Wunsch nach dem Individuellen auf, sodass ich damit begonnen habe, meine Klamotten anzupassen und hier und da etwas zu verändern.
Darin steckt auch der Grundstein für meine heutige Darstellung, denn mit dem Individualisieren der Kleidung wuchs auch der Wunsch nach einer authentischen Darstellung, aber wie und vor allem wo fängt man an? Die Masse an Informationen hat mich übermannt und anstatt weniger, hatte ich plötzlich noch mehr Fragen, ohne wirklich Antworten zu finden.
Im Herbst 2018 lernte ich auf einer Veranstaltung von Ordensdarsteller*innen endlich jene zwei Personen kennen, die mir Antworten zu meinen Fragen liefern konnten und mich an die Hand nahmen. Grade mal drei Monate später ging es dann mit einem Haufen an Stoffballen los: die ersten Schnitte und Nähte folgten. Ich war Feuer und Flamme und dann war es auch endlich soweit und meine erste authentische Darstellung, ein Sariant des Deutschen Ordens, stand. Voller Euphorie habe ich mich an meine ehemalige "Adelsdarstellung" begeben, Stoffe gekauft und mit dem Nähen begonnen. Nach und nach habe ich dann weitere meiner Gegenstände, vom Besteck bis zum Zelt, gegen authentische Äquivalente umgestellt.
Mit der coronabedingten Pandemie hat die erste authentische Veranstaltung bedauerlicherweise etwas auf sich warten lassen, aber im Sommer 2020 war es schließlich soweit und beim gemütlichen Zusammensein am Abend, kam letztlich auch die Idee für meinen heutigen Instagram-Account "vonBurlsdorp" auf. Über diesen Account habe ich viele neue Menschen kennen lernen und neue Freundschaften schließen dürfen, die mich im Sommer 2022 unter anderem nach Schweden zum Battle of Visby führten.

Was ist Living History? Living History - Darstellung des Lebens, die sich möglichst realistisch im Material und Stil der Kleidung, Ausrüstung und Gebrauchsgegenständen zu einer definierten Zeit orientiert. - Meine persönliche Definition.
In meinen Darstellungen fokussiere ich mich auf verschiedene Bereiche des Lebens vom Ende des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Derzeit besitze ich eine Adelsdarstellung, in der es primär um die repräsentative Außendarstellung der Kleidung und das Kämpfen geht. In der Ordensdarstellung befasse ich mich neben der Geschichte des Deutschen Ordens, auch mit der Liturgie und dem Schreiben. Die Darstellung eines Handwerkers bzw. einer Küchenhilfe / eines Knechts beschäftigt sich mit Handwerklichem, unter anderem dem Schnitzen, Nähen, Netzte knüpfen und Kochen. Mehr Informationen zu meinen Darstellungen findet ihr hier...

niederadelige Darstellung

Niederadeliger

Der Stand des Niederadels oder Ritteradels entwickelte sich im 13. Jahrhundert aus den Ministerialen und beschäftigt sich mit Verwaltungs-, Hof- und Kriegsdiensten. Dabei wies der neue Adelsstand keine erheblichen Differenzen zu wohlhabenden Bürgern auf. In der Kleidung beispielsweise unterschied sich der Niederadel lediglich durch eine höhere Qualität bzw. Exklusivität der Stoffe und deren Farbe für Gürtel, Schmuck oder Schuhe.

Darstellung

Zeitraum: Anfang 14. Jahrhundert
Die Darstellung des Adels hat für mich einen repräsentativen Charakter und wir hauptsächlich für besondere Anlässe genutzt. Ein Teil der Darstellung, der öfter zum Tragen kommt, ist das Schreiben und der Umgang mit dem Schwert. Dabei steht das Training sowie die Vermittlung des Kämpfens mit Schwert und Buckler nach dem Manuskript I.33 im Vordergrund.

Sariantbruder

Sariant des Deutschen Orden

… ist ein dienender Bruder, der ein Vollmitglied des Deutschen Orden ist und an seinem grauen Mantel mit schwarzem Kreuz zu erkennen ist. Der Tätigkeitsbereich umfasst den Militärdienst, in dem Sarianten flexibel zu Pferd und als Fußtruppe eingesetzt werden können. Ferner standen Sarianten auch den Ordensrittern als Reit-, Waffenknecht und/oder Knappe zur Verfügung. Neben dem Militärdienst werden von den Sarianten auch niedere Amtsfunktionen innerhalb des Ordens übernommen.

Darstellung

Zeitraum: 13. Jahrhundert
In der Darstellung konzentriere ich mich auf den nicht militärischen Bereich, dabei unterstütze ich meine darstellenden Brüder bei ihren Tätigkeiten. Darüber hinaus beschäftige ich mich mit der Liturgie, Stundengebeten und Kalligrafie.

Knecht

Knecht

Die Aufgaben des Knechts sind ähnlich denen eines Hilfsarbeiters zu verstehen, der seine Dienste gegen einen geringen Lohn angeboten hat. Das Einsatzgebiet ist dabei vielschichtig und führt von Schwerstarbeit auf Baustellen oder im Steinbruch bis zu häuslichen Diensten als Wasserträger oder Küchenhilfe.

Darstellung

Zeitraum: Mitte 14. Jahrhundert
In meiner Darstellung der einfachen Bevölkerung beschäftige ich mich mit unterschiedlichen Themen: die beiden Hauptaspekte liegen dabei auf der Küche und dem Kochen sowie dem Schnitzen. Da ich gerne neue Sachen ausprobiere, wird meine Darstellung immer wieder um neue Handwerke - wie zum Beispiel das Schneidern und insbesondere Nähen - ergänzt. Aber auch das Sticken von Kissen oder Almosenbeuteln, das Bemalen von Kästchen und das Nesteln kommen nicht zu kurz.

Wollt ihr in persona bei einer Veranstaltung dabei sein, könnt aber aufgrund der Entfernung nicht?
Wollt einen Blick hinter die Kulissen der Darstellung werfen?
Wollt meine Entwicklung verfolgen und mich beim Ausprobieren von neuen Projekten begleiten und sehen, wie ich meine Ausrüstung selber herstelle?

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